Der Sprung ins kalte Wasser: Was bislang geschah oder die ersten 5 Jahre Papasein!

Das erste Jahr (Teil1/5)

Wie war es früher? Jeder von uns wird sich noch an die Zeiten erinnern, wo man noch ohne Kind, vielleicht auch noch ohne Frau gelebt hat. Fast unbeschwert, einfach in den Tag hinein, machen und tun was man will. Und dann der Augenblick: „Ich bin schwanger, guck Dir mal das Ultraschallbild an!“ oder so ähnlich…

Im ersten Moment überkommt einen die Sprachlosigkeit. Was? Ich werde demnächst Papa? Dann eine unglaubliche Euphorie, ja, wir werden bald eine Familie sein. So haben wir es uns doch schon lange gewünscht und nun soll es endlich so weit sein. Schaffen wir das, was kommt da alles auf uns zu, was wird aus uns?

Über diese Ungewissheit oder vielmehr Unwissenheit in die man stürzt, über den Sprung ins kalte Wasser sollen die nächsten Zeilen erzählen:

Das Schöne vorweggenommen: Im Nachhinein ist man immer schlauer! Das soll keineswegs bedeuten, dass ich die Entscheidung Papa zu werden jemals bereuen würde, ganz im Gegenteil! Was ich mir aus heutiger Sicht gewünscht hätte: Ein Kurs für werdende Papas, nicht irgendeinen Geburtsvorbereitungskurs, in dem man sinnlos ein Wochenende zusammen mit anderen aufgeregten Eltern die Zeit verbringt. Nein, ein Wochenende mit Erzählungen und Tipps von „erfahrenen Papas“, die einen auf die Zeit mit Familie vorbereiten und erzählen wie es wirklich ist und wird. Dies hätte so viel mehr Wert als irgendwelche Kurse, die man unbedingt als Paar zusammen erleben muss…

Wie kann man die ersten fünf Jahre Papasein besser beschreiben als in einer Grafik (diese bitte nicht so ernst nehmen, soll nur eine stilisierte Darstellung sein!): Auf der x-Achse wie immer die Zeit, also fünf Jahre. Jetzt kommt die y-Achse. Hier wird es schon schwieriger. Glück, Euphorie, Zufriedenheit, Gemütszustand. Ein Mix aus allem, was man als kleine Familie und als Paar erlebt. Ein Auf und Ab der Gefühle, der Angespanntheit aus neu und nicht wissen, was es ist. Schlafmangel und Freiheitsverlust.

jahr1

Also, fange ich mal ganz vorn an! Die Schwangerschaft, sie zieht sich eine ganze Zeit lang hin und es gibt so einige Stimmunngsschwankungen der werdenden Mama, die man in dieser Zeit als komisch und neu findet… Diese werden aber auch später noch häufiger auftreten und einen begleiten, denn das Leben als Familie ist eine Drehung um 180, wenn nicht um 360 Grad. Die letzten Monate vor der Geburt wird die Frau ziemlich „lieb“, diese Zeit sollte man genießen.

Dann die Geburt. Ein emotionaler Höhepunkt für beide! Man weiß nicht, was einen erwartet. Die 80 Euro für den Geburtsvorbereitungskurs hätte man sich sparen können und lieber in acht Kästen Bier investieren sollen, wobei diese im ersten Jahr sowieso schlecht geworden wären. Denn, genau die Tipps aus dem Kurs braucht man jetzt nicht oder hat sie sowieso schon längst vergessen…

Die ersten Tage und Wochen vergehen wie im Flug. Man starrt das Kind an, ist total glücklich, schläft und schon ist der Tag rum. Die Mama erbringt hier eine wirklich großartige Leistung. Nämlich sich den ganzen Tag dem Neugeborenen zu widmen ohne jegliches Feedback zu bekommen. Schlafen, schreien, trinken, schlafen, schreien, trinken,…

Zurück zum Papa. Noch nie hat man sich vorher so sehr auf die Arbeit gefreut. Naja, übermüdet im Büro aufzuschlagen und gefragt zu werden, ob man durchgefeiert hat, das war mal. Tja, und wenn man dann nach 8 Stunden zurück nach Hause kommt, hat man, bevor man die Schuhe ausgezogen hat, das Kind im Arm mit einem Blick: Jetzt bist Du dran! Da sehnt man sich doch manchmal schon zurück ins Büro, zu der ein oder anderen Überstunde.

Nach der Euphorie, und das kann man wirklich als Papa sagen, einer der größten Glücksmomente im Leben, kehrt so langsam der Alltag ein. Wobei, Alltag ist das nicht. Es geht drunter und drüber, die Gefühle spielen verrückt, jeder schläft wenig, wenn überhaupt. Ist genervt, gereizt, ja die Zeit vergeht so schnell, dass man noch nicht mal Zeit für sich oder den Partner hat. Und wenn man doch ein paar freie Minute findet, will man diese lieber im Bett verbringen…

Man versucht seine Freiheit wiederzuerlangen, das kann man schön vergessen, es geht nicht. Der ganze Tagesablauf dreht sich komplett um das Kind und die tägliche Organisation der Familie. Jeder muss sich komplett umstellen und ist eingebunden, jeder sucht nach seiner „neuen“ Rolle.

Aus der Freude über den Nachwuchs wird im ersten Jahr ein Test der Nerven, der Strapazierfähigkeit der Beziehung und ein Rekordeaufstellen im wenig schlafen. Aber keine Sorge, ab jetzt gehts Bergauf!

Tipps für Papas im ersten Jahr:

  • Werde ein strategischer Papa, um auch mal rauszukommen
  • Kinderbetreuung und Computer oder sonst irgendetwas parallel geht einfach nicht
  • Suche Dir andere Papas mit gleichaltrigen Kindern
  • Sofern Du dazu kommst ein Bier zu trinken, wirst Du es zu genießen schätzen
  • Überstunden können auch viel Spaß machen
  • Egal was Du machst, Du machst es meistens falsch! Damit muss Du Dich einfach abfinden
  • Du wirst merken, wie viele Ideen Du haben wirst, woran es liegen könnte, wenn Dein Kind schreit: Hunger, es zahnt, Koliken…
  • Viel reden und die „neuen“ Rollen klar definieren

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