Wie Fasching den Papa auf die Probe stellen kann

Heute ist in unserer Kita Fasching.

Jedes Kind kann sich verkleiden, die Kita ist geschmückt und sogar die Erzieher tragen Hüte und rote Nasen. Als gebürtiger Rheinländer weiß ich, dass an Karneval (wie wir das nennen) auch mehr gehen kann, aber für Berlin finde ich das schon ok.

Anfang der Woche klären wir mit unserem Sohn also, was er dieses Jahr werden will. Im Vergleich zu den Vorjahren, hat er eine klare Vorstellung. „Ich will Prinzessin werden“ verkündet er mit dem Brustton der Überzeugung. Mama freut sich und meint, dass das eine tolle Idee sei. Papa sagt erst mal nichts. Wie war es doch leicht in den letzten Jahren. Wir versuchten den Junior verzweifelt zu überzeugen, dass eine Verkleidung lustig ist und Spaß machen kann, worauf hin er sich regelmäßig mit einem klaren „Nein, will ich nicht!“ durchsetzte. Damit war das Thema erledigt.

Nicht so in diesem Jahr. Mama und Sohn kaufen ein rosa-farbenes Prinzessinnen Kleid und eine Krone. Junior strahlt und Papa merkt, dass dieser Trend nicht einfach wieder vorbei geht. Heute morgen habe ich also meinen Sohn als Prinzessin in der Kita abgegeben. Einige Kinder fingen zwar an zu kichern, aber zumindest während meiner Anwesenheit konnte ich größeren Schaden abwenden.

Nun bin ich eigentlich nicht besonders konservativ und ich glaube auch nicht, dass mein Sohn sofort schwul wird, nur weil er als Prinzessin verkleidet ist. Außerdem hatte ich gestern erfahren, dass durchaus mehrere Jungs diesen Wunsch hegen. Warum beschäftigt mich das also überhaupt? Naja, einerseits hoffe ich, dass er heute wohlbehalten durch seinen Kita-Tag kommt und nicht von Superman, Piraten, Drachen und Ninjas zerfleischt wird. Diese Welt ist nicht gerade ungefährlich für Prinzessinnen. Außerdem bin ich wohl etwas zu sehr von mir selbst ausgegangen. Ich war halt immer Pirat, Cowboy oder Polizist.

So, nun drücke ich die Daumen, dass meine Prinzessin heute Abend noch genauso strahlt wie heute Morgen.

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